In Hamburg lebten von 1919-1933 durch-schnittlich 20 000 Juden als Angehörige der Deutsch-Israelitischen Gemeinde. Einzigartig am »Hamburger System« war die Tatsache, daß hier orthodoxe, reformerisch-liberale und nicht-religiöse Juden in einer einzigen Organisation miteinander verbunden waren.
Das Leben dieser Minorität in ihren sozialen, politischen, kulturellen und religiösen Bezügen wird in diesen beiden vorliegen-den Bänden erstmals umfassend dokumentiert.
Die ausgezeichnete Quellenlage erlaubt es, die jüdischen Funktionseliten, die innergemeindliche Willensbildung, das Schul- und Wohlfahrtswesen der Gemeinde und das Leben in den drei Kultusverbänden ausführlich darzustellen. Aber auch Fragen des Antisemitismus, des Ostjudentums,des Zionismus, der beruflichen und wirt-schaftlichen Betätigung und des jüdischen Patriotismus werden berücksichtigt. Damit entsteht das Bild einer lebendigen jüdischen Großstadtgemeinde, die sich in den zwanziger Jahren dieses Jahrhundertskraftvoll entfaltete. Die Dokumentation wird dem Leser durch eine erläuternde Einleitung, reichhaltigesstatistisches Material und mehrere Register erschlossen.
Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden - Band XIII - Teil I & II