Vortragsreihe "Deutsche Juden und/in (Eretz) Israel. Vorträge zur Geschichte einer ambivalenten Beziehung"
04.02.25
Dienstag
18.30-20.00
Prof. Dr. Thomas Meyer
LMU München

Zeit und Ort: 04.02.2025 um 18:30, Lesesaal IGdJ
Anmeldung erforderlich: kontakt@igdj-hh.de

 

Anders als in der Literatur zu lesen, hat sich Hannah Arendt lebenslang mit der Frage “Palästina oder Israel” beschäftigt. Der Vortrag wird erstmals zwei unbekannte Text Arendts zu der Problematik vorstellen. Darin diskutiert sie zum einem ausführlich die Gefahr, daß ein künftiger Staat Israel stets von einer “Schutzmacht” abhängig sein könnte. Zugleich hat sie in Kooperation mit anderen Forschern detaillierte Pläne für ein künftiges Miteinander von Israelis und Araber in der Region ausgearbeitet.

 

Prof. Dr. Thomas Meyer ist Professor für Philosophie an der LMU München. Er wurde dort mit einer Dissertation über Ernst Cassirer promoviert und habilitierte sich mit einem Buch über jüdisches Denken zwischen 1933 und 1938.Seit Oktober 2020 gibt er eine auf zwölf Bände angelegte Studienausgabe der Werke Hannah Arendts heraus, von der acht Bände bereits erschienen sind. Im September 2023 erschien “Hannah Arendt. Die Biografie”, die bereits in der vierten Auflage vorliegt. Das Buch wird zur Zeit in 18 Sprachen übersetzt.

 

Deutsche Juden und/in (Eretz) Israel
In der Geschichte des 20. Jahrhunderts hat der zionistische Jischuv in Palästina bzw. der Staat Israel zu unterschiedlichen Zeiten für Jüdinnen und Juden aus Deutschland unterschiedliche Bedeutungen gehabt: (Eretz) Israel war Ideal, Sehnsuchtsort, Fluchtpunkt, Rettungsanker, Heimat, aber mitunter auch Gegenstand der kritischen Reflexion und Ablehnung oder Ort massiver Fremdheitserfahrung. Drei Referentinnen und drei Referenten, die am IGdJ beschäftigt sind, waren oder sich diesem eng verbunden fühlen, nähern sich mit jeweils eigenen Perspektiven verschiedenen Aspekten dieser ambivalenten und vielschichtigen Beziehungsgeschichte. 

 

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die Veranstaltungen stören oder in der Vergangenheit Veranstaltungen gestört haben, von der Veranstaltung auszuschließen oder den Zutritt zu verwehren.

 

Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Beim Schlump 83
20144 Hamburg

 

Foto: Israel National Library/Boris Carmi