Öffentliche Vortragsreihe: Kriegsende 1945 in Europa. Ereignisse, Erfahrungen, Deutungen
15.05.25
Donnerstag
18.30 - 20.00
Dr. Hanne Leßau

Ort: Universität Hamburg, Hörsaal D Philturm

In Öffentlichkeit und Forschung gilt die Entnazifizierung als missglückter Versuch einer frühen "Vergangenheitsbewältigung". Dagegen legt ein genauer Blick auf das Agieren der Deutschen im Kontext ihrer politischen Überprüfung frei, dass die Entnazifizierung eine weitaus intensivere und ernsthaftere Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit im Nationalsozialismus anstieß als vermutet. Die zu Prüfenden entwickelten neue Deutungen der eigenen NS-Vergangenheit, die auch über die politische Überprüfung hinaus wirkmächtig blieben und Fragen für unser Verständnis vom Übergang von der NS-Diktatur zur Bundesrepublik aufwerfen.

 

Dr. Hanne Leßau (NS-Dokumentationszentrum Köln)

Moderation: Dr. Kim Wünschmann

 

Vortragsreihe Kriegsende 1945 in Europa. Ereignisse, Erfahrungen, Deutungen

Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg. In den sechs Jahren zuvor hatten bis dahin unvorstellbare Kriegsverbrechen und Gewaltexzesse unter deutscher Führung in ganz Europa stattgefunden. Millionen Menschen wurden rassistisch oder politisch verfolgt, Millionen wurden während und nach dem Krieg vertrieben, Millionen Menschen wurden ermordet. Inmitten dieses Geschehens entfaltete sich der Völkermord an den europäischen Juden, der Holocaust. Das Kriegsende verbanden Viele mit der Hoffnung auf Frieden, die Bestrafung der Schuldigen und die Rückkehr in ein freies Leben. Doch wurden die Erfahrungen und Ereignisse höchst unterschiedlich gedeutet. Die Vorlesungsreihe nimmt diese differenten Erfahrungen und Deutungen zum Ausgangspunkt, um ausgewählte Themen zur Bewältigung des Kriegsendes vorzustellen.

 

Die Reihe wird veranstaltet von Arbeitsbereich Deutsche Geschichte des Fachbereichs Geschichte (Universität Hamburg), Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, Institut für die Geschichte der deutschen Juden

 

 

Bild: Bundesarchiv, Bild 183-M1015-332, Fotograf: Otto Donath