Ingo Wille
2017

Von Hamburg-Langenhorn in die Tötungsanstalt Brandenburg

Lebensbilder von 136 jüdischen Patientinnen und Patienten

Mehr als 5300 Stolpersteine hat der Künstler Gunter Demnig seit 2002 in Hamburg verlegt. Über 90 Prozent von ihnen erinnern an ermordete Jüdinnen und Juden, andere an „Euthanasie“-Opfer, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Bibelforscherinnen und Bibelforscher, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Deserteure oder etliche mehr. Die Stolpersteine ermöglichen dezentrales Gedenken im Alltag an den Wohn- oder Wirkungsorten derer, denen die Steine gewidmet sind

Der vorliegende Band bricht mit dem bisherigen Prinzip, jeweils die Stolpersteine in einem Stadtteil mit Lebensgeschichten zu ergänzen. Ingo Wille hat stattdessen die 136 Einzelbiografien des einzigen Transports von jüdischen Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung in die Tötungsanstalt Brandenburg erforscht. Über die meisten von ihnen lagen bisher nicht einmal rudimentäre Kenntnisse vor. Viele der Ermordeten stammten aus Hamburg, andere kamen aus Schleswig-Holstein oder Mecklenburg, denn Hamburg diente als norddeutscher Sammelpunkt für den Weg in den Tod.

Die Publikation ist gegen eine Bereitstellungspauschale von 3 Euro im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorwall 1, 20354 Hamburg, erhältlich.
Öffnungszeiten: Mo.–Do. 12.30–17 Uhr, Fr. von 12.30–16.30 Uhr oder als PDF: Transport in den Tod

Film

Der Film "Transport in den Tod am 23.9.1940" beschreibt den Transport von 136 Jüdinnen und Juden am 23. September 1940 aus der Heil- und Pflegeanstalt Hamburg-Langenhorn nach Brandenburg/Havel direkt in den Tod, dieser feierte Primiere am 13.09.2020. 
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