Jüdischer Flüchtlingsalltag im Exil 1940-1945
Portugal war eines der wenigen neutralen europäischen Länder vor und während des Zweiten Weltkriegs. Damit wurde das Land zu einem zentralen Anlaufpunkt für Jüdinnen und Juden auf der Flucht vor dem Nationalsozialismus. Der portugiesische Diktator Salazar nahm Zehntausende auf - ließ dann aber seine Geheimpolizei auf diejenigen los, die nicht rasch genug weitrezogen. Marion Kaplan beschreibt die dramatischen Erfahrungen jüdischer Flüchtlinge, die in Portugal ausharrten, bis sie sichere Häfen in Übersee erreichen konnten. Die Autorin untersucht nicht nur die sozialen und physischen Umwälzungen, die diese Flüchtlinge erlebten, sondern versucht auch ihre Gefühle nachzuzeichnen. So schreibt sie eine emotionale Geschichte der Flucht. Die Autorin untersucht, wie sich Orte und Situationen auf das Innenleben der Flüchtlinge auswirkten, etwa die riskante Grenzüberquerung oder die hoffnungsvolle Fahrt auf überfüllten transatlantischen Schiffen. Dabei stützt sich Marion Kaplan auf Berichte und Quellen der Betroffenen und bereichert so die Geschichte der jüdischen Flucht vor dem NS-Terror um ein zentrales Kapitel.
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Felix Kurz und Daniel Fastner
Reihe: Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden; Bd. 56
373 S., 11 Abb., geb.,
Schutzumschlag, 14 x 22,2 cm
ISBN 978-3-8353-5163-9
€ 42,00 (D) / € 43,20 (A)