Lernen als Frömmigkeitsideal in der frühen Neuzeit
Lernen als religiöse Praxis im Judentum der frühen Neuzeit.
Gelehrsamkeit wird in erster Linie als ein Ergebnis intellektueller Bemühungen verstanden, das erworbene Wissen nutzbringend anzuwenden. Neben diesem vor allem im Berufsleben greifenden Verständnis von Gelehrsamkeit existierte in der jüdischen Gesellschaft des 17. und 18. Jahrhunderts auch eine gelehrte Lebenspraxis. Sie hatte nicht nur die Produktion gelehrter Bücher oder die praktische Anwendung talmudischer Rechtskenntnisse zum Ziel: Vielmehr wurde die Tätigkeit des »Lernens«, also des gemeinschaftlichen Lesens und Diskutierens der religiösen Traditionsliteratur, als eine religiöse Praxis verstanden, die einen Beitrag zur mystischen Heilung der Welt und zur Erleichterung des Schicksals der Seelen Verstorbener leistete.
Am Beispiel von privat gestifteten Lehrhäusern, in denen gelehrte Männer zusammenlebten und sich dem Gebet und dem Lernen widmeten, wird dieser Teil jüdisch-religiösen Lebens in der Vormoderne dargestellt.
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Hamburger Beiträge zur Geschichte der deutschen Juden, Band 31
Wallstein-Verlag 2007
155 Seiten,
ISBN 978-3-8353-0183-2
EURO 19,00