08.06.2021
Jüdisches Bauen. Architekten & Architekturen

Die am 13. September 1906 eingeweihte Synagoge am Bornplatz geht auf Entwürfe von Regierungsbaumeister Ernst Friedheim und dem jüdischen Architekten Semmy Engel zurück. Der Gebäudekomplex nahm neben dem Hauptgebäude noch weitere Nebenfunktionen, wie z. B. eine Wochentagsynagoge und ein jüdisches Ritualbad, mit auf. Der Vortrag präsentiert die Architektur der Bornplatzsynagoge im Spiegel der zeitgenössischen Architektur und legt dabei den Focus auf den Beitrag des jüdischen Architekten Semmy Engel. Engel leitete seit 1889 in Hamburg sein eigenes Büro, das er seit den 1920er Jahren gemeinsam mit seinem Sohn Bernd betrieb. Das unter den Nationalsozialisten ausgesprochene Berufsverbot führte Semmy Engel 1938 nach London, wohin sein Sohn bereits 1935 emigriert war.

Dipl.-Ing. Mirko Przystawik ist Architekturhistoriker, der an der TU Braunschweig Architektur studiert hat und seither zunächst am Institut für Baugeschichte und seit 2007 an der Bet Tfila – For-schungsstelle in verschiedenen Forschungsprojekten zur jüdischen Architektur, insbesondere der Architekturen der jüdischen Reformbewegung und der Toraschreine gearbeitet hat. Sein aktuelles Projekt beschäftigt sich mit der Jüdischen Topographie Niedersachsens. Parallel arbeitet er seit 2019 zusammen mit Katrin Keßler am IGdJ am Projekt Jüdische Wege in die Architektur