Der 80. Jahrestag der ersten Deportationen aus Hamburg nach Theresienstadt nähert sich: Am 15. und 19. Juli 1942 mussten ca. 1.700 jüdische Hamburger:innen Züge in die ehemalige Garnisonsstadt besteigen. Ältere, Gebrechliche, Frontkämpfer und andere trafen mit diesen oder späteren kleineren Transporten in dem schnell überfüllten Ghetto ein, das die Nationalsozialisten zu einem „Alters“- oder „Vorzugslager“ erklärt hatten. Es diente ihren Propagandazwecken, bevor sie ein Großteil der Bewohner:innen in die Vernichtungslager weiterdeportierten. Beate Meyer geht in ihrem Vortrag den verschiedenen Funktionen dieses Lagers nach, skizziert Einzelschicksale und zeigt dabei auch bisher unbekanntes Material zur „Freizeitgestaltung“.
Dr. Beate Meyer ist Historikerin und assoziierte wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden. Sie publizierte zur deutsch-jüdischen Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, insbesondere der NS-Zeit, und befasst sich derzeit mit der Situation ausländischer Jüdinnen und Juden im Deutschen Reich 1933–1945. Moderation: Prof. Dr. Barbara Vogel
Mitschnitt des Vortrags, der am 05.07.2022 im Rahmen der Vortragsreihe "Es geschah hier: Hamburg und die Shoah" am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg gehalten wurde.
Beate Meyer - Theresienstadt – das „gute“ Deportationsziel?
05.07.2022
Es geschah hier: Hamburg und die Shoah