15.11.2021
Haskala. Protagonisten der jüdischen Aufklärung

Joel Bril Löwe (1762–1802) stammte aus Berlin und war ein Schüler Moses Mendelssohns. Er wurde erst Kaufmann, später Hauslehrer und schließlich Oberlehrer an der Königlichen Wilhelmsschule in Breslau. Zu seinen zahlreichen Schriften gehören auch moralische Fabeln, die er auf Hebräisch in der Zeitschrift der jüdischen Aufklärer veröffentlichte. Für seine Fabeln greift Löwe, wie viele Autoren des 18. Jahrhunderts, auf Stoffe des griechischen Fabeldichters Aesop zurück. Doch er lässt auch Material aus Bibel und Talmud einfließen und zeigt seinen Zeitgenossen so auf geschickte Weise, dass das Judentum schon in der Antike für neue Einflüsse offen war.

Lisa Trzaska, M.A. hat Jüdische Studien und Philosophie an der Universität Potsdam studiert. In ihren Abschlussarbeiten befasste sie sich mit dem Leben von Joel Bril Löwe und seiner hebräischen Dichtung. Außerdem war sie Mitarbeiterin im aktuellen Editionsprojekt „Joel Bri’l Löwe: Die Breslauer Schulschriften im Kontext (1791–1801)“, das am IGdJ und an der FU Berlin institutionalisiert ist und von der DFG gefördert wird. Zurzeit sucht Lisa Trzaska als Provenienzforscherin nach NS-Raubgut in der Bibliothek des Botanischen Gartens in Berlin.

Mitschnitt des Vortrags, der am 15.11.2021 im Rahmen der Vortragsreihe "Haskala. Protagonisten der jüdischen Aufklärung" am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg gehalten wurde.