Es geschah hier: Hamburg und die Shoah
10.05.22
Dienstag
18:30 - 20:00
Hendrik Althoff
Seit 1916 war die Stadtvilla an der Rothenbaumchaussee 38 der repräsentative Verwaltungssitz der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburgs. Der Novemberpogrom 1938 beendete diese Nutzung schlagartig. In den folgenden Monaten übernahm das „Judenreferat“ der Hamburger Gestapo, das sich zur Aufsichtsbehörde über das jüdische Leben in der Stadt erklärte, das Gebäude. Unter dem „Judenreferenten“ Claus Göttsche wurde das frühere Gemeindezentrum zum Ort des Terrors und zur zentralen Organisationsstätte der Shoah in Hamburg. Unmittelbar nach Kriegsende nahmen jüdische Überlebende das Haus erneut in Besitz, und bereits im September 1945 fand hier die Gründungsversammlung der neuen Jüdischen Gemeinde in Hamburg statt.

Hendrik Althoff, M. A., ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg und forscht zur jüdischen Stadtgeschichte.
In Kooperation mit dem Fachbereich Geschichte der Universität Hamburg
Moderation: Prof. Dr. Birthe Kundrus